Eigenschaften eines Hackers

Wenn von Hackern die Rede ist, denken die meisten Leute an dunkel gekleidete, den ganzen Tag vor dem PC sitzende Kriminelle, die in Firmennetzwerke eindringen, Benutzerdaten stehlen und es nur aufs Geld abgesehen haben.

Diese falsche Darstellung eines Hackers wurde in den letzten Jahren von den Medien immer weiter hochgespielt. Diese Leute, von denen dort die Rede ist, kann man eher als Cracker oder Skriptkiddie bezeichnen. Der eigentliche, ursprüngliche Begriff des Hackers bedeutet jedoch in der Realität etwas ganz anderes und verärgert richtige Hacker, weil sie sich mit den Crackern und Skriptkiddie auf einen Haufen geworfen fühlen.

Der typische Hacker

Der typische Hacker ist jemand, der sich sehr gut mit technischen Dingen (insbesondere Computer und Netzwerke) und der Materie auskennt, und der verstehen möchte, wie Dinge funktionieren. Ein Skriptkiddie hat dieses Talent und Wissen meistens nicht. Wenn ein Hacker zum Beispiel ein Programm schreibt, dann reicht es ihm nicht aus, dass es funktioniert. Nein, es muss elegant programmiert sein.

Da Hacker oft mehrere Tage und Nächte vor dem Computer verbringen und dabei programmieren, haben sie oft die Fähigkeit, größere Datenmengen sehr schnell analysieren zu können. Hacker haben ein ausgeprägtes Wissen und sind intelligent. Oft gibt es deswegen auch Probleme in der Schule, da dies ein Ort ist, wo man seine eigenen Fähigkeiten heutzutage sowieso nicht mehr unter Beweis stellen kann, weil man einfach unterfordert wird.

Es fällt ihnen auch schwer, einzelne Regeln zu befolgen, da es bei einem Hacker vor allem auch um den dahinterstehenden Sinn geht. Hacker wissen aber auch, wie sie sich Wissen aneignen können. Sie sind durchaus in der Lage, eigenständig Informationen logisch und sinnvoll zu nutzen, wodurch sie sehr schnell lernen.

Sie haben einen wahren Wissensdrang. Sie sind immer auf der Suche nach neuem Wissen und Informationen. Von Außenstehenden wird diese Fähigkeit aber noch lange nicht anerkannt, wodurch es ständig zu Missverständnissen gegenüber Autoritätspersonen kommt, da dieses Verhalten leider immer noch zu unerforscht ist.

Zwei Arten von Hackern: Blackhats und Whitehats

(Ja, es gibt auch noch die Grey-Hats, uvm.)

Blackhats und Whitehats sind in der IT-Welt zwei bekannte Spezies. Jedoch unterscheiden sich die Eigenschaften der Blackhats mit denen der Whitehats. Ein Blackhat hat generell keine Skrupel, einer Firma oder einer Privatperson zu schaden. Der Blackhat bricht in Unternehmensnetzwerke ein, um diese zu schädigen und für seine Gunsten zu missbrauchen. Der Whitehat dagegen macht genau das Gegenteil:

Er hilft Unternehmen, untersucht deren Netzwerke auf Sicherheitslücken und führt Penetrationstests durch, so dass die Blackhats nicht mehr in das System einbrechen können. Whitehats arbeiten meistens auch nach den Regeln der Hackerethik. Der Blackhat aber hat genauso viel Ahnung von der Materie wie der Whitehat. Der einzige Unterschied besteht darin, dass der Blackhat auf der illegalen Seite handelt, der Whitehat jedoch auf der legalen Seite.

Das beste Beispiel für einen ehemaligen Blackhat ist Kevin Mitnick. Mitnick war früher auf der dunklen Seite tätig. Nachdem er 1995 vom FBI verhaftet wurde und im Jahr 2000 wieder aus dem Gefängnis entlassen wurde, ist er auf die gute Seite gewechselt. Kevin Mitnick leitet heute eine eigene Sicherheitsfirma. Wenn man wirklich etwas drauf hat, kann man in der IT-Sicherheitsbranche sehr viel Geld verdienen.

Ich empfehle dazu jedoch die legale Seite, die der Whitehats. Über Kevin Mitnick gibt es sogar einen sehenswerten Film namens Takedown. Der Film beschäftigt sich mit der Geschichte von Kevin Mitnick, als er damals noch auf der dunklen Seite tätig gewesen war. Für diejenigen, die sich für Kevin Mitnick interessieren, kann ich wärmstens seine Autobiografie Das Phantom im Netz empfehlen!

Wann bezeichnet man jemanden als Hacker?

Ein Hacker ist man erst, wenn man von anderen als Hacker bezeichnet wird. Sich selbst "Hacker" zu nennen, obwohl man keiner ist, wird meistens verachtet. Es kommt häufig bei den Skriptkiddies vor, dass diese sich selbst als Hacker bezeichnen. In Wirklichkeit können sie nur vorgefertigte, von richtigen Hackern (oder Programmierern) geschriebene Programme und/oder Skripte verwenden, um damit Schaden anzurichten. Daher auch die Bezeichnung Skriptkiddie.

Wie wird man eigentlich Hacker? Gibt es eine Anleitung?

Hacker wird man nicht, Hacker ist man. Ich würde auch mal behaupten, dass das Hacker-sein eine Lebenseinstellung ist. Es gibt auch keine Anleitungen, wie man Schritt für Schritt zu einem wahren Hacker wird. Wer mehr zu diesem Thema erfahren möchte, der kann sich ja mal auf der Seite des Chaos Computer Clubs umschauen. Dort findet man auch einen interessanten Artikel, in dem das Hacker-sein gut erklärt wird.

Was ist die Hackerethik?

Die Hackerethik ist eine Sammlung ethischer Werte aus dem Buch "Hackers", welches Steven Levy im Jahr 1984 geschrieben hat. Im Folgenden eine Liste von Grundsätzen aus der Hackerethik:

  • Der Zugang zu Computern soll grenzenlos und total sein.
  • Alle Informationen müssen frei sein.
  • Misstraue Autoritäten – fördere Dezentralisierung.
  • Beurteile einen Hacker nach dem, was er tut und nicht nach Aussehen, Alter, Rasse oder Geschlecht.
  • Mit Computern kann man Kunst und Schönheit erschaffen.
  • Computer können dein Leben zum Besseren verändern.
  • Mülle nicht in den Daten anderer Leute.
  • Öffentliche Daten nützen, private Daten schützen.

Hinweis:
Dies ist ein älterer Artikel von meinem alten Blog. Die Kommentare zu diesem Artikel werden (falls vorhanden) später noch hinzugefügt.

Der Autor

Unter dem Namen »TheBlackPhantom« alias »BlackY« veröffentlichte ich auf meinem alten Blog, BlackPhantom.DE, in der Zeit von 2011 bis 2015 leidenschaftlich Beiträge über Computer, Internet, Sicherheit und Malware. Während der BlackPhantom-Zeit war ich noch grün hinter den Ohren und lernte viel dazu. Mehr Infos vielleicht in Zukunft...