In diesem Artikel möchte ich mal meine überaus schlechten Erfahrungen mit der Firma My-Nickname.de UG beschreiben. My-Nickname.de vertreibt Domains und Webhosting-Pakete zu einem sehr günstigen Preis.
Ich habe mir Mitte August 2012 bei denen eine Domain registriert und war anfangs auch sehr zufrieden. Auf Support-Anfragen wurde schnell reagiert und es gab sogar einen kostenlosen Live-Chat. Zu diesem Zeitpunkt habe ich aber noch nicht geahnt, wie unseriös diese Firma ist. 😞
Der erste Kontakt mit My-Nickname.de
Alles fing Mitte August 2012 an, als ich mir bei My-Nickname.de eine Domain registrieren wollte und dies dann auch getan habe. Ich habe zwar schon öfter von Leuten gehört, dass man Domain-Provider, die sehr günstige Domains anbieten und noch nicht lange im Geschäft sind, meiden sollte; eine Empfehlung durch einen Bekannten, der selbst gute Erfahrungen mit diesem Provider gemacht hat, hielt mich aber davon ab, es zu lassen. Vor allem kam mir der sehr günstige Preis von 3,50 € im Jahr und die Prepaid-Funktion von My-Nickname.de gerade recht.
Um eine Domain bei My-Nickname.de zu registrieren, muss man erst einmal Geld auf das Prepaid-Konto überweisen. Noch am selben Abend ging ich zur Bank und überwies ihnen (zum Glück nur) 5,00 €. Da ich ein ungeduldiger Mensch bin und das Geld am nächsten Mittag noch nicht auf meinem Prepaid-Konto zu sehen war, beschloss ich, den Live-Chat mit dem Support zu starten. Der Chatpartner kam mir freundlich entgegen und sagte mir, dass das Geld schon eingegangen ist und er es schnell manuell auf mein Prepaid-Konto überträgt. Gesagt getan. Ich glaube, es vergingen nicht einmal 10 Minuten, dann war das Geld auch schon auf meinem Prepaid-Konto.
Schnell navigierte ich zu der Seite, wo man die Domain registrieren kann und schloss den Kaufvorgang ab. Nachdem ich das getan habe, habe ich mir natürlich die Domain-Einstellungen angesehen und dort alles Notwendige eingetragen.
Die Aktualisierung der Zone war innerhalb weniger Minuten abgeschlossen. Aber ich musste noch ein bisschen warten, bis der DNS-Server, mit dem ich verbunden war, die Änderung übernahm. Das war dann aber auch innerhalb von 1,5 Stunden erledigt und ich konnte die Domain benutzen – Ich war zufrieden!
Ein paar Wochen danach
Auch ein paar Wochen nachdem ich die Domain registrierte, war ich noch sehr zufrieden mit My-Nickname. Ich habe in der Zeit sogar noch zwei weitere Subdomains angelegt, die auch binnen weniger Stunden im Domain-Name-System aktualisiert wurden. In dieser Zeit sind mir aber ein paar Rechtschreibfehler auf der Seite von My-Nickname.de aufgefallen. Eigentlich ein Zeichen von Unseriösität. Aber ich dachte einfach, dass so etwas jedem mal passieren kann und beachtete dies nicht weiter. Dass dies jedoch nicht die einzigen Probleme von My-Nickname sind, habe ich aber immer noch nicht geahnt – bis ich eine E-Mail von der Firma InterNetX erhalten habe.
Die E-Mail von InterNetX
Von der Vergangenheit zurück in die Gegenwart. Die folgenden Ereignisse finden am 16.01. und am 17.01.2013 statt. Am späten Abend des 16.01. erhielt ich eine E-Mail von der InterNetX GmbH mit dem Betreff "Ihre Domain bei der Firma my-nickname.de UG". Irgendwie ahnte ich nichts Gutes, als ich den Betreff sah. Als ich mir die Mail angeschaut habe, wurde mir auch klar warum. Der Provider (My-Nickname.de) leistet an InterNetX keine Zahlungen mehr, gefolgt von einem Satz, in dem steht, dass ich mir einen neuen Provider suchen müsse.
Am selben Abend wollte ich noch eine E-Mail an den Support von My-Nickname.de schreiben, doch daraus ist leider nichts geworden. Man kann diese Firma nirgendwo kostenlos erreichen. Der anfangs so tolle Live-Chat kostet nun Geld, ebenso wie ein Support-Ticket. Laut anderen Erfahrungsberichten geht auch an der Telefon-Hotline keiner ran. Dann sind mir auch noch sehr gravierende Rechtschreibfehler auf verschiedenen Seiten von My-Nickname.de aufgefallen. Als ich das gesehen habe, ist mir bewusst geworden, dass ich es hier mit einer verdammt unseriösen Firma zu tun habe.
Große Enttäuschung
Ich habe mich also in My-Nickname.de extrem getäuscht. Bei weiteren Recherchen konnte ich nicht glauben, was ich da lese. Angeblich(!) soll My-Nickname auch einfach so Geld von den Prepaid-Konten gestohlen haben und für eine Aktualisierung der Zonen mussten einige Kunden auch noch jedes mal 0,25 € bezahlen. Ich persönlich kann dies jedoch nicht bestätigen, aber ich glaube auch nicht, dass das heiße Luft ist, was die Kunden dort erzählen.
Einige Kunden schreiben auch, dass die Aktualisierung der Domain-Einstellungen nicht an die zuständigen TLD-Vereine weitergereicht wurde. Das wiederum kann ich bestätigen, da ich vor wenigen Tagen noch eine Subdomain gelöscht habe. Bei einer DNS-Abfrage bekomme ich als Response aber immer noch die IP-Adresse des hinterlegten Servers angezeigt. Manche Leute berichten auch, dass bei ihnen auch nach Monaten keine Aktualisierung erfolgte.
Am nächsten Tag, dem 17.01.2013, schrieb ich dann nach einer Diskussion in einem Forum die Firma InterNetX an, mit der Bitte, dass sie mir meinen AuthCode für die Domain zukommen lassen sollen, damit ich zu United-Domains umziehen kann. Dieses Anliegen wurde dann auch schnell bearbeitet, und nun ist bei United-Domains alles in die Wege geleitet, so dass ich schnellstmöglich von diesem Verein weg komme.
Fazit
Von My-Nickname.de sollte man besser die Finger lassen, wenn einem seine Domains etwas wert sind. Bei Problemen gibt es keine Möglichkeit den Support zu kontaktieren, und auf der Webseite befinden sich zahlreiche Rechtschreibfehler, die nur so von Unseriösität zeugen. Ich hoffe mal, dass dieser Saftladen bald dicht gemacht wird, damit nicht noch andere Leute auf die rein fallen. Diese Firma ist unserlös, bezahlt nicht an die zuständigen Registrare und klaut womöglich noch Geld von den Prepaid-Konten ihrer Kunden. 😵
Weiterführende Links
Ergänzung aus der Zukunft (Mai 2021)
Wie grün ich damals noch hinter den Ohren war. Ich hatte damals kaum Geld und Erfahrung, daher war der günstige Preis und die Prepaid-Funktion sehr verlockend, um an meine erste eigene Domain zu kommen. Mit United-Domains hatte ich dann keine Probleme, allerdings sind die im Vergleich zu anderen (auch vernünftigen) Providern eher teuer (damals ca. 15 EUR ab dem zweiten Jahr) und man konnte nicht so viele verschiedene DNS-Record-Typen einstellen. Ich bin nun schon seit Jahren beim Provider INWX, den ich wärmstens weiterempfehlen kann. 😊
