Electronic Art's Medal of Honor 2010 wird im Oktober diesen Jahres zwar schon 2 Jahre alt, aber ich möchte dennoch meine persönliche Erfahrung mit dem Spiel teilen. Für derzeit (Stand: April 2012) nur noch ca: 20,00 € kann sich der actiongeladene Shooter wirklich sehen lassen. Die Grafik des Spiels ist wirklich nicht schlecht, eher gut und die Atmosphäre im Spiel ist auch gut bis befriedigend. Weitere Details zum Spiel erfahrt ihr in diesem Artikel.
Einsatzgebiet Afghanistan
Was mich aber besonders überrascht hat, ist, dass das Einsatzgebiet bei Medal of Honor 2010 nicht der zweite Weltkrieg ist, so wie man es von früheren Titeln der Medal of Honor-Reihe kennt, sondern dass man nun in Afghanistan gegen die Taliban kämpfen muss. Diese Tatsache sorgte in den Medien leider wieder für heftige Kritik, weil in Afghanistan derzeit wirklich Krieg ist und täglich Soldaten dort ihr Leben lassen.
Eingebettetes Video
https://www.youtube.com/watch?v=DPtZN6liaFYHier war ein YT-Video über eine Invidious-Instanz eingebunden. Wegen technischen Maßnahmen von Google, mit denen das Invidious-Projekt gerade zu kämpfen hat, können hier momentan keine YT-Videos via Invidious eingebunden werden.
Medal of Honor 2010: Der Singleplayer
Der Singleplayer von Medal of Honor 2010 ist es wirklich wert, mal durchgespielt zu haben. Zwar ist die Story nicht wirklich fesselnd, aber als schlecht kann man sie nun auch nicht bezeichnen. Was mich aber dann doch ein bisschen enttäuscht hat, war die kurze Spielzeit von ungefähr 7 - 8 Stunden. Fortgeschrittene und Profizocker haben den Singleplayer somit innerhalb von einem Tag komplett durch, aber so ist das halt mit dem Singleplayer.
Ein weiteres Merkmal ist, dass der Singleplayer und Multiplayer voneinander getrennt sind. Somit hat man für den Singleplayer und Multiplayer zwei verschiedene Tastaturbelegungsmöglichkeiten. Während man im Singleplayer noch die Möglichkeit hat, einer Aktion zwei verschiedene Tasten (eine primäre und eine sekundäre) zuzuweisen, kann man im Multiplayer leider nur noch eine einzige Taste pro Aktion belegen. Im Großen und Ganzen lohnt es sich aber auf jeden Fall, den Singleplayer mal durchzuspielen - auch wenn er ein bisschen kurz ist.
Medal of Honor 2010: Der Multiplayer
Im Gegensatz zum Singleplayer zeigt der Multiplayer seine wahre Schönheit! Die Grafik ist dort an manchen Stellen sogar ein bisschen besser als im Singleplayer. Im Multiplayer erwarten euch insgesamt 10 Maps, auf denen ihr euch so richtig austoben könnt. Entweder lauert ihr als Scharfschütze in einem der Gebirge rund um Afghanistan oder ihr kämpft euch mit Sturmgewehren und Panzerfäusten auf einem zerstörten Flugfeld oder den Ruinen einer verlassenen Stadt den Weg frei. Auf den Multiplayer-Maps können bis zu 24 Spieler (12 gegen 12) gleichzeitig spielen. Für die Größe der Maps absolut ausreichend.
Ein weiteres Plus bekommt der Multiplayer, weil man sich neue Waffen und Modifizierungen erst erarbeiten muss. Anfangs hat man nur die Standardwaffen mit Standardlauf, Standardmunition und Standardvisier.
Wenn ihr gut kämpft, könnt ihr jedoch weitere Ausrüstungsgegenstände freischalten, die ihr im Waffenanpassungsbildschirm dann zu euren Waffen hinzufügen oder entfernen könnt. Steigt euer Punktescore, dann kann es auch passieren, dass ihr eine komplett neue Waffe freischaltet. Um diese zu modifizieren müsst ihr euch wiederum anstrengen und Punkte sammeln, um die entsprechenden Gegenstände freizuschalten.
Auch der Sound und die Sprachsynchronisation von Medal of Honor ist sehr gut. Die Waffen hören sich realistisch an und die Spieler von eurem oder dem gegnerischen Team geben öfters mal einen Kommentar ab, wenn sie etwas machen. Zündet ein Spieler zum Beispiel eine Granate, so schreit er Splittergranate oder einfach Achtung Granate. Aber auch wenn ein Spieler einen Gegner getötet hat, gibt es lustige Kommentare wie zum Beispiel "Ziel am Boden" oder "Ich hab sein Arsch weggekohlt". Insgesamt gibt es aber noch mehr solcher lustigen eingedeutschten Kommentare. 😂
Folgende Spielmodis gibt es
Spielmodi | Beschreibung |
---|---|
Team-Sturmlauf: | Ein ganz normales Team-Deathmatch, so wie es jeder kennt. Euer Team kämpft gegen das gegenerische Team. |
Sektorkontrolle: | Euer Team muss möglichst viele Kontrollpunkte des gegnerischen Teams einnehmen. |
Säuberung: | Hier müsst ihr das komplette gegnerische Team neutralisieren. Respawns gibt es nicht! |
Ziel-Raid: | Das OPFOR-Team muss zwei Ziele auf der Karte mit einer Spreng- oder Brandbombe zerstören. |
Folgende Maps gibt es
- Flugfeld: Mazar-I-Sharif
- Ruinen von Kabul
- Kunar Basis
- Marktplatz Kandahar
- Shahi-Kot Gebirge
- Helmand-Tal
- Diwagal Lager
- Garmzir
- Bagram Hanger
- Khyber Caves
Verwendete Engines
Der Singleplayer von Medal of Honor 2010 basiert auf der weit verbreiteten und bekannten Unreal Engine 3, die schon in Medal of Honor Airborne und vielen anderen Spielen verwendet wurde. Dadurch fühlt sich die Steuerung bei Medal of Honor 2010 im Singleplayer irgendwie komisch und unwohl an.
Der Mutliplayer hingegen basiert auf der mächtigen Frostbite 1.5 Engine, und das merkt man auch an der Steuerung, welche sich fantastisch anfühlt! Ebenso kann man durch die Frostbite-Engine viele Gegenstände auf dem Schlachtfeld kaputt machen. Das kommende Medal of Honor Warfighter (23. Oktober 2012) wird die Frostbite 2.0 Engine (die bereits in Battlefield 3 existiert) nutzen.
Deutsche Version geschnitten
Um in Deutschland die USK-Freigabe "ab 18" zu bekommen, mussten einige Sachen am Singleplayer geändert werden. In der deutschen Version wurde das Abtrennen von Körperteilen bei Treffern deaktiviert, der Ragdoll-Effekt bei Leichen (die Beweglichkeit der Körper nach ihrem Tod) wurde abgeschaltet und das grafische Feedback bei Kopfschüssen wurde entschärft. Die Änderungen betreffen jedoch nur den Singleplayer; der Multiplayer bleibt komplett unverändert.
EA ersetzt "Taliban" durch "Opposing Force"
Greg Goodrich, der Produktionsleiter (Executive Producer) von Medal of Honor, gab zwei Wochen vor der Veröffentlichung des Spiels auf seinem Blog bekannt, dass die Bezeichnung "Taliban" im Multiplayer durch die Bezeichnung "Opposing Force" ersetzt worden ist. Greg Goodrich erklärt:
Wir haben Rückmeldungen von Freunden und Familien gefallener Soldaten bekommen, die ihre Bedenken über den Einbau der Taliban in den Mehrspieler-Modus unseres Spiels geäußert haben. [...] Deshalb [...] haben wir uns entschieden, das gegnerische Team im Mehrspieler-Modus von Medal of Honor von Taliban in 'Opposing Force' umzubenennen.
Fazit
Zum Schluss kann ich nur sagen, dass sich der Kauf des Spiels auf jeden Fall lohnt. Der Singleplayer ist zwar nicht so das Wahre, aber dafür gibt es ja noch den Multiplayer, der auch auf Dauer noch sehr viel Spaß macht. Zum Identifizieren kann man sogar auswählen, ob man per DVD oder per Internet identifiziert werden möchte. Dies erspart einem das Einlegen der DVD, wenn man Medal of Honor 2010 spielen will.